Mosa Meat, der niederländische Pionier im Bereich Clean Meat, hat einen weiteren großen Schritt in Richtung Kommerzialisierung seiner kultivierten Produkte gemacht. Auf seinem Blog teilte das Unternehmen mit, dass es durch die Entwicklung eines tierfreien Mediums, die Produktionskosten für kultiviertes Fleisch um das 88-fache gesenkt habe.
Anfang dieses Monats berichteten wir, dass die Bell Food Group ihre Beteiligung an Mosa Meat durch eine Investition von weiteren 5 Millionen Euro ausgebaut hat. Mosa Meat ist mit seiner Produktion vor kurzem auch in seine neue Pilotanlage in Maastricht umgezogen, in der das Unternehmen seine ersten „sauberen“ Fleischprodukte herstellen wird, die in einigen Jahren auf den Markt kommen sollen. Das Unternehmen wird von Dr. Mark Post geleitet, der Professor an der Universität Maastricht ist.

Im November letzten Jahres gab Mosa Meat bekannt, dass man zukünftig bei der Clean Meat Produktion auf die Verwendung des bislang quasi alternativlosen fötalen Rinderserums (Fetal Bovine Serum, FBS) verzichten werde, da man eine tierfreie Alternative entwickle. FBS ist die wichtigste „Wachstumsmedium-Komponente“ im Erzeugungsprozess, die auch von Tissue Engineers im medizinischen Bereich verwendet wird. Es wird aus Blut gewonnen, das von den Kälbern trächtiger Milchkühe bei der Schlachtung gewonnen wird. Es versorgt die Zellen mit vielen Nährstoffen und bietet ihnen eine angenehme Umgebung für ihr Wachstum im Bioreaktor. Viele innovative Produzenten von Clean Meat forschen seit langem intensiv an einer tierfreien Alternative für ein solchen Wachstumsmedium.
In seinem Blog-Beitrag erklärt Mosa Meat, dass das Team „daran gearbeitet hat, sicherzustellen, dass die von uns verwendeten Medien völlig frei von tierischen Bestandteilen sind. Darüber hinaus haben sie große Fortschritte bei der Senkung der Kosten gemacht, was von entscheidender Bedeutung ist, da das Medium der teuerste Teil unseres Prozesses sein wird. In der Tat hat das Team nach der erfolgreichen Entwicklung alternativer Medien die Kosten um das 88-fache gesenkt.“
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