Eine neue US-Studie mit 7.341 zufällig ausgewählten Teilnehmern, die im Rahmen der Understanding America Study (UAS) durchgeführt wurde, hat ergeben, dass Verbraucher eher zu Fleisch- und Milchalternativen greifen, wenn die Produkte mit Begriffen wie „gesund“ und „nachhaltig“ angepriesen werden, als mit „vegan“ oder „pflanzlich“.
Die Studienteilnehmer wurden gebeten, zwischen einem Geschenkkorb mit Gourmet-Lebensmitteln ohne Fleisch- und Milchprodukte und einem Geschenkkorb mit Fleisch- und Milchprodukten zu wählen, wobei ersterer auf eine von fünf Arten etikettiert war: „vegan“, „pflanzlich“, „gesund“, „nachhaltig“ oder „gesund und nachhaltig“. Die Ergebnisse waren aufschlussreich: Nur 20 % bzw. 27 % der Teilnehmer entschieden sich für den Korb mit der Aufschrift „vegan“ oder „pflanzlich“. Im Gegensatz dazu erhöhten Etiketten mit Aufschriften wie „gesund“ (42 %), „nachhaltig“ (43 %) und „gesund und nachhaltig“ (44 %) die Wahrscheinlichkeit seitens der Verbraucher deutlich, die fleisch- und milchfreie Option zu wählen.
Diese Ergebnisse waren über verschiedene soziodemografische Gruppen hinweg konsistent, traten aber bei Personen, die sich als Fleischesser identifizieren, deutlicher zutage. Dies zeigt laut den Studienautoren das Potenzial einer nutzenorientierten Kennzeichnung auf, um die Ernährungsgewohnheiten in Richtung umweltfreundlicherer und gesünderer Optionen zu verändern.

Vergleich mit früheren Studien
Erst vor wenigen Monaten kam eine Studie der Universität Queensland zu ähnlichen Ergebnissen und stellte fest, dass Begriffe wie „vegan“, „vegetarisch“ und „fleischfrei“ Fleischesser eher abschrecken, da sie das Gefühl haben, dass diese Produkte nicht für sie bestimmt sind oder dass sie fade und geschmacklos sind.
Die neue Studie unterstreicht, wie wichtig es ist, über die inhaltliche Kennzeichnung („vegan“ oder „pflanzlich“) hinauszugehen, die mit bestimmten Stereotypen oder negativen Vorstellungen verbunden ist. Frühere Studien, u. a. von Kerry und YouGov Australia, haben gezeigt, dass einige Verbraucher aufgrund von Zweifeln hinsichtlich des Geschmacks und der Zufriedenheit zögern, sich für Produkte mit der Bezeichnung „vegan“ zu entscheiden.
Die vom USC Wrigley Institute for Environment and Sustainability finanzierte und von der National Science Foundation und dem USC Schaeffer Center for Health Policy and Economics unterstützte Studie legt nahe, dass die Art und Weise, wie Lebensmittel gekennzeichnet werden, die Entscheidungen der Verbraucher erheblich beeinflussen kann und zeigt Strategien für Lebensmittelvermarkter und politische Entscheidungsträger auf.
Mehr zur Studie: uas.usc.edu/panel
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