
Das Bedürfnis nach ehrlichen Marken, die auf vollkommene Transparenz setzen, wird bei den Verbrauchern immer größer. Wer heute ein Unternehmen führt, kann sich dem Thema Nachhaltigkeit nur noch schwer entziehen. Das weiss auch Govinda Thaler, Gründer des Food-Startups Lunch Vegaz, und sieht insbesondere Impact Brands vor vielfältigen Herausforderungen in der Lebensmittelindustrie.
„Natürlich“, „nachhaltig“, „von nebenan“ – mit Worten wird in der Lebensmittelindustrie nicht gespart – aber wer glaubt es noch? Storytelling erfährt in den letzten Jahren eine immense Bedeutung. Govinda Thaler sieht darin auch ein Problem: „Kaum ein Produkt kann mehr ohne Bild des „Bauern von nebenan“ überzeugen. Diese Worte sind oft leer, wie die Qualität des Produktes selbst. Mit der Transparenz-Forderung werden Mittel angewendet, die z.B. die Herkunft von Fleisch zeigen soll. Doch wie angemessen sind Benennungen der Haltungsform wie „Stallhaltung“? Bildet das die Realität ab, die der Verbraucher sucht?“
Der Gründer prangert den Umgang mit Begrifflichkeiten in der Lebensmittelindustrie an. Für nachhaltige Unternehmen sei es dadurch schwierig, sich von konventionellen Produkten zu differenzieren, wenn Wörter wie „frisch“ oder „natürlich“ nicht mehr glaubhaft sind.

In der Bio Manufaktur Lunch Vegaz wird konsequent ohne Konservierungsstoffe sowie Geschmacksverstärker hergestellt. Die direkte Verbindung zur ökologischen Landwirtschaft und die Produktion fernab industrieller Herstellung sind die elementaren Unternehmensgrundsätze des Food Startups.
„Die Gesellschaft denkt intensiv über den eigenen Lebens- und Ernährungsstil nach und hat es verdient zu erfahren, welche Qualität ihr Lebensmittel hat – ohne verschönernde Worte“, sagt Thaler. Lunch Vegaz setzt deshalb auf eine klare Kommunikation und Wertschöpfungskette. „Nur damit lässt sich das Vertrauen und die Glaubwürdigkeit aufrecht erhalten“, so Thaler weiter.
Doch Govinda Thaler erwartet auch von der Politik mehr Entgegenkommen. „Es müssen Grenzen gesetzt werden, die der Verschönerung mit Worten in der Lebensmittelbranche keine Chance geben. So können sich nachhaltige Unternehmen wirklich durchsetzen.“
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